Morgenerst – Abendletzt

Susanna Flock & Leonhard Müller, 2019

MORGENERST – ABENDLETZT

Audio-/Video-Installation, Material aus Videospielen und YouTube Let‘s Plays, TV-Monitore

[sound of steps and heavy breathing]

Wow, that‘s gorgeous!
What?! A Fox! Come here!
You‘re like going through the side of the mountain.
Ah, yeah I think I will be able to get through this, using these paths on the side of the mountain.
Let’s go up.
How close am I?
I’m getting there.

Zur Hälfte in der Erde eingegrabene Bildschirme zeigen Renderings von Mond und Sonne in ihren Zyklen. Die Gestirne selbst sind aus der digitalen Welt der Computerspiele entnommen. Die Horizontlinie bildet den Schmelzpunkt, an dem sich der digitale Himmel und der physisch-reale Boden zusammenfügen. Zu hören ist eine akustische Collage gesammelter Reiseberichte. Die Reisenden durchwandern jedoch nicht den physisch realen Raum, sondern virtuelle Territorien, die sie über Computerspiele betreten. Das Material wurde aus sogenannten “Let’s Plays” extrahiert, d. h. aus von Computerspieler_innen bereitgestellten Videos zu Komplettlösungen eines Spiels.

Auf der Soundebene sind Spieler_innen zu hören, die von der digitalen Umgebung überwältigt sind. Sie bringen ihren Enthusiasmus über das Erfahren künstlicher Natur zum Ausdruck. Ihre Stimmen bilden den Soundtrack zu diesem apparativ vermittelten Naturerlebnis.

Susanna Flock & Leonhard Müllner, MORGENERST – ABENDLETZT, 2019
Photo: Leonhard Müllner
Susanna Flock & Leonhard Müllner, MORGENERST – ABENDLETZT, 2019
Photo: Juergen Gruenwald
Susanna Flock & Leonhard Müllner, MORGENERST – ABENDLETZT, 2019
Photo: Juergen Gruenwald
Susanna Flock & Leonhard Müllner, MORGENERST – ABENDLETZT, 2019
Photo: Violeta Wakolbinger
Susanna Flock & Leonhard Müllner, MORGENERST – ABENDLETZT, 2019
Photo: Violeta Wakolbinger
Susanna Flock & Leonhard Müllner, MORGENERST – ABENDLETZT, 2019
Photo: Violeta Wakolbinger
Susanna Flock & Leonhard Müllner, MORGENERST – ABENDLETZT, 2019
Photo: Violeta Wakolbinger

Susanna Flocks (*1988) und Leonhard Müllners (*1987) künstlerische Arbeit ist gekennzeichnet von experimentellen Produktivitätsstrategien und konzeptuellen Zugängen. Die Auseinandersetzung mit Auswirkungen der Digitalisierung bildet für beide eine thematische Grundlage. Während Flock außerdem Sprache als Material ihrer Arbeit begreift, dient Müllner der öffentliche Raum oftmals als künstlerisches Spielfeld für ortsbezogene Interventionen.

susannaflock.net & leonhardmuellner.at

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