Keelhauling

Karl Philips, 2019

Keelhauling

Stahlkonstruktion, Found Footage, Monitore, Hängematten, Autoreifen

Keelhauling ist eine skulpturale Installation, die nostalgische Kindheitserinnerungen, das Erforschen ferner Horizonte und die tödliche Realität von Krieg mit Wirtschaft und Expansionismus verbindet.

Die Arbeit repräsentiert den Ausschnitt eines Schiffsrumpf, dessen Außenseiten beidseitig mit Displays bedeckt und auf dem Autoreifen als Fender montiert sind. An Kränen montierte Hängematten verweisen auf die Abwesenheit von Rettungsbooten, Videowände zeigen Bildströme, die auf die Beziehung von Mensch und Wasser verweisen. Urlaubsbilder treffen auf die Realität von Fluchtbewegungen des 21. Jahrhunderts. Mehr Bildschirme bedeuten jedoch nicht automatisch mehr Informationen. Im Gegenteil, das Meer der Bilder ist überwältigend und seine Wahrnehmung konzentriert sich auf Rhythmen und Bewegungen, die Fiktion und Realität miteinander vermengen.

Der Titel Keelhauling verweist auf eine brutale Strafe, bei der eine Person mit einem Seil unter dem Kiel des Schiffes durchgezogen wurde, was zu schweren Verletzungen bzw. zum Tod führte. Unklar ist allerdings, ob diese Strafe tatsächlich angewendet wurde, oder sich auch hier Mythos und Realität vermischen.

Karl Philips, Keelhauling, 2019.
Photo: Violeta Wakolbinger
Karl Philips, Keelhauling, 2019.
Photo: Violeta Wakolbinger
Karl Philips, Keelhauling, 2019.
Photo: Violeta Wakolbinger
Karl Philips, Keelhauling, 2019.
Photo: Jürgen Grünwald
Karl Philips, Keelhauling, 2019.
Photo: Jürgen Grünwald

 


Eine sanfte Art von Aktivismus ist untrennbar mit der Arbeit des belgischen Künstlers Karl Philips (*1984) verbunden. In seiner performativen Kunst ergründet er die Unterschiede zwischen öffentlich und privat, kollektiv und individuell, “us” und “them“. Um seine Handlungen festzuhalten und darzustellen, verwendet Philips verschiedene Methoden, die oft in unkonventionellen und monumentalen Installationen die Grenzen des Möglichen oder Legalen ausloten.

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