Jamie Allen & Bernhard Garnicnig, 2014 — ongoing
SHIPPING: MY HOLY NACHO – Delivery (estimated)
SHIPPING: MY HOLY NACHO – Reception (estimated)
myholynacho.net
Kunsttransportbox, Online-Dienste, industrielle Produktion sowie Versand- und Logistikprozesse
Was genau passiert, wenn Sie in einem Browser auf den Button “Senden” klicken? Wird ein_e Fabrikarbeiter_in in einem fernen Land aktiviert? Wird es in einer kleinen Stadt in der Nähe eines Rechenzentrums zu einem Stromausfall kommen? Wird die Weltwirtschaft davon betroffen sein? Ein simpler “Klick” steckt voller Macht — Macht die Menschen, Geld, Berge, Materialien oder Kunst bewegen kann.
My Holy Nacho ist ein seit 2014 stattfindendes, andauerndes, transaktionales und transnationales Ritual. Es existiert als Austausch zwischen zwei Menschen — Jamie Allen und Bernhard Garnicnig — die sich leidenschaftlich gerne missverstehen und die Kommunikationslücken elektronischer Medien nutzen, Missverständnisse künstlerisch zu verarbeiten. Für My Holy Nacho wurde ein Objekt an unterschiedliche Betriebe und Werkstätten geschickt, um jeweils verschiedene “Prozesse” darauf anwenden zu lassen. Jeder Vorgang wurde in Unwissenheit des jeweils anderen gewählt. Das Ergebnis ist eine Skulptur, die aus misslungenen Übertragungen und Online-Übersetzungsfehlern besteht. Selbst der Titel der Arbeit ist das Ergebnis eines Missverständnisses: Ein Missverständnis des Namens Moholy-Nagy; genuschelter kanadischer Akzent traf auf einen österreichischen “not-so-native speaker”.
Photo: Juergen Gruenwald
Photo: Juergen Gruenwald
Photo: Violeta Wakolbinger
Photo: Michael Dworschak
Photo: Violeta Wakolbinger
Photo: Violeta Wakolbinger
Photo: Juergen Gruenwald
Photo: Juergen Gruenwald
Jamie Allen ist Senior Researcher am Critical Media Lab Basel und Canada Research Chair in Infrastructure, Media and Communications am Nova Scotia College of Art & Design. Allen arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Design, Ökologie, Wissenschaft und Technologie.
Bernhard Garnicnig arbeitet im Kontext von Artistic Research und Mediendesign. Seine aktuellen Arbeiten konzentrieren sich auf die digitale Besetzung von Institutionalität als künstlerische Praxis. Garnicnig ist Gründungsdirektor des Palais des Beaux Arts Wien und Mitbegründer der Bregenz Biennale.